buhniversum

Projekt Historische Rechenhilfsmittel

   

das buhniversum als solches Kommunikation&Information Projekte   Pi Rat - Rätsel, Fun und Mathehilfe Pi- Rätsel. PI rätselt. Pi Thagoras - wer ist wer und wann war das? Der Montagsreport vom Matheplaneten
Im Rahmen der Projektwoche im Schuljahr 1999/2000 fand das oben genannte Projekt statt. Nachstehend eine Beschreibung aus Schülersicht:

Wenn Lehrer bei Projekten geheimnisvoll tun und sagen: "Lasst euch überraschen!", sollte man tunlichst die Flucht ergreifen; sonst hat man etwas am Hals, wovon man nicht zu träumen wagte. "Historische Rechenhilfsmittel" klang erstmal gut; nach Hilfsmittel, also wie alte Taschenrechner oder so; was dann kam, war der Hammer: Rechnen mit dem ABACUS - Rechnen mit Kinderspielzeug.

Das war der Ernst unseres Mathelehrers!!
Die erste Aufgabe gab es schon vor Beginn des eigentlichen Projekts: Man besorge einen Abacus. Klingt eigentlich ganz einfach. Inzwischen wissen wir: gibt's im Spielwarenladen (manchmal), im China/Japan-Shop (edel) oder bei Oma auf dem Dachboden.
Also am
MONTAG früh hatten wir diese Aufgabe  gelöst: Jeder saß, mit einem Abacus bewaffnet, in der Schule.
Irgendwie kamen wir uns etwas eigenartig vor: Im Zeitalter von Internet und Computer mit einem vorsintflutlichen Rechengerät. Nach den ersten Erklärungen zum Aufbau haben alle etwas am Abacus herumgebastelt, damit unsere Kinderspielzeuge wenigstens annähernd so aussahen wie gewünscht (Mittelsteg markieren; einige haben bei der Gelegenheit die Kugeln neu sortiert).
Dann kam's hart: Addition mittels Kugelschieben. Zu Anfang stellten wir uns (natürlich mit Absicht) etwas dämlich an, damit unser Mathelehrer alles immer wieder und nochmal und nochmal vormachen konnte; wenn er uns schon von diesem Projekt überzeugt hat, soll er auch etwas dafür tun. (Sah schon toll aus: Der Lehrer schiebt eine ruhige Kugel.) Mit diversen Trainingsaufgaben, dem Kontrollieren des Nachbarn beim Rechnen und Schieben und viel Spaß hatten wir schließlich das Gefühl, dass der Abacus gar nicht soooo schlecht ist.
Vor der nächsten Rechenrunde sahen wir ein Video. Wirklich überrascht hat uns, dass der Abacus noch heute als ganz normales Hilfsmittel benutzt wird. Das Tempo, mit dem Leute im Video damit rechneten, war verwirrend und neue Motivation für Teil II des Tages: Multiplikation per Abacus. Dabei gab es zwei Probleme: Wir hatten zuwenig Finger, entschieden zu wenig Kugeln (eben Kinderspielzeug), und das nötige Kopfrechnen schien einige zu überfordern. 

Der DIENSTAG brachte zuerst Restübungen mit dem Abacus, dann den zweiten (aber nicht letzten) Ein- bzw. Überfall von der Lehrerseite: Er (der Lehrer) holte ausreichend RECHENSTÄBE aus einer unerschöpflichen Tasche (wo er die bloß herhatte, wir hätten gedacht, die gibt's nicht mehr), verteilte selbige und erzählte aus seiner Jugend - wie er damit zu rechnen lernte. 
Anschließend tat er uns das Rechnenlernen auch an - nur zum Eingewöhnen und als Beigabe für den (völlig unerwarteten) Überfall: 
"Gehen Sie am Mittwoch an einem Platz Ihrer Wahl, den Sie schon immer sehen wollten, auf die Straße und befragen Sie mit dem Rechenstab in der Hand 50 Leute zum Thema: 'Kennen Sie dieses Gerät?   Können Sie damit rechnen?   Kennen Sie jemanden, der heute noch damit arbeitet?' Und führen Sie bitte Buch über die Antworten."

Die anschließende Diskussion über diese Aufgabe (eine Art Revolutionsversuch) endete für uns "erfolgreich" - wir wollten am Ende auch auf die Straße. Mit diesen einfachen Sätzen ist somit der gesamte MITTWOCH vollständig beschrieben.

Der DONNERSTAG vereinte uns wieder in der Schule - beginnend mit Gruppenberichten von der Befragungsfront, "statistischer Aufarbeitung" (also ein einfaches Diagramm; Projektthema waren ja die alten Rechner) und Erzählungen von den besten Erlebnissen bei der Befragung. Krönung des Tages waren Jana und Natalie, die ihre Befragung in der City per Video dokumentiert hatten. Der Film hatte in uns begeisterte, konzentrierte und (des Öfteren) laut lachende Zuschauer. Prädikat: Sehenswert!!
Anschließend konnten wir es uns nicht verkneifen, unserem Mathelehrer die Freude zu machen und noch etwas mit den Rechenstäben zu hantieren. Perfekt ist keiner geworden, die Augen leiden ganz schön wegen der kleinen Beschriftung, aber Spaß hat es uns dann doch gemacht.

Zum Abschluss des Tages dachten wir plötzlich: Jetzt können wir richtig mitreden - es geht um unser Lieblingsspielzeug, den Taschenrechner, den wir ja alle perfekt beherrschen. IRRTUM!! Nach nur wenigen Beispielen, die unser Mathelehrer aus der Tasche "zauberte", verloren wir vollends das Vertrauen in unseren besten Helfer. Staunend, ungläubig und alles nachprüfend nahmen wir zur Kenntnis, dass der TR vor allem eins macht - Fehler, deren Erkennung bzw. Beseitigung doch unseres Geistes bedarf. Folgerichtig ergab sich für uns am FREITAG in der Talkrunde zur Präsentation unseres Projektes und der Ergebnisse neben anderem auch nebenstehendes Bild.

Unsere Empfehlung für alle: Das muss man einmal mitgemacht haben.

Abacus

 

 

So kann man sich das Projekt etwa vorstellen:

So sahen wir das

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechenstäbe
Das sind Rechenstäbe

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnisse der 
Befragung

 

 

 

 

 

Nach Projektende sahen wir die Zukunft der Mathematik in der Schule so:

Mathe ist schwer, besonders mit Rechensteinen.

P.S. Für das Schuljahr 2000/2001 ist ein Projekt "Kryptographie" geplant.